[Ausgelesen] Katy Evans: Mogul – Wenn du mich berührst

Tycoon, Bd. 2



Cover: Mogul - Wenn du mich berührst (Katy Evans)

Inhalt:

Ein Mann, an dem man sich die Finger verbrennt …

Für eine Nacht gehörte der heißeste Typ des Planeten mir. Ich wusste nichts über ihn, nicht einmal seinen Namen. Am nächsten Tag war er verschwunden. Was mir blieb, war die Erinnerung. Als das Schicksal unsere Wege abermals kreuzen ließ, waren seine Lippen noch immer so verführerisch. Seine Berührungen brannten auf meiner Haut. Sich aber in diesen Workaholic im Dreitausend-Dollar-Anzug zu verlieben ist keine Option: Denn er hat ein Geheimnis. Eines, das für mich ein Dealbreaker ist …

– Quelle: LYX by Lübbe –

Infos zum Buch:

Autor:Katy Evans
Titel:Mogul – Wenn du mich berührst
Originaltitel:Mogul
Reihe:Tycoon
(Manhattan Series)
Band:2
VÖ:31. Mai ’19
ISBN:978-3736310186
Genre:Romance

Grafik: Schmetterling

Einschätzung von Kathi Rubel:

Obwohl mich „Tycoon – Dein Herz so nah“, der erste Band der Reihe, nicht so ganz überzeugen konnte, habe ich dieser zweiten Manhattan-Geschichte doch noch eine Chance gegeben. Wie sich zeigt, war das nicht verkehrt, denn „Mogul – Wenn du mich berührst“ hat mich deutlich besser unterhalten als der Vorgänger.

Dieses Buch beginnt kurz vor den Ereignissen aus „Tycoon“ und endet erst, nachdem Bryn und Aaric schon lange ihr Happy End erlebt haben. Wer nun also wissen will, was genau zwischen Saras Mitbewohnerin Bryn und deren Highschool-Freund geschieht, sollte zuerst Band 1 der Tycoon-Reihe lesen. Denn ihre Geschichte wird hier gespoilert – und zwar mit relativ vielen Einzelheiten.

Wer Band 1 kennt, kommt somit nicht umhin die Unstimmigkeiten zu bemerken. Als erstes fiel mir auf, dass Bryn in diesem Buch einen anderen Hintergrund hat als in ihrer eigenen Geschichte. Das beginnt schon mit ihrem Nachnamen, der in „Tycoon“ noch Kelly lautet, hier jedoch Heyworth. Außerdem stammt sie genau wie ihre beste Freundin Becka aus Austin, Texas und nicht aus Ohio, wie hier behauptet wird. Bei Becka stimmen die Angaben – bei Bryn nicht. Wusste die Autorin etwa nicht mehr, was sie ein Jahr zuvor in ihrem anderen Buch geschrieben hat?

Eine weitere Sache fällt auf, wenn man beide Bücher kennt: Sowohl Sara als auch Bryn behaupten, sie wären in ihrer Jugend vom Tod besessen gewesen. Was schon irgendwie merkwürdig ist, da sich beide fast identisch über das Thema äußern. Sie haben sogar das gleiche Buch gelesen, um darüber hinwegzukommen. Und die jeweiligen Männer – Ian und Aaric – reagieren auf diese Information auch auf die gleiche Weise und fragen: „Also bist du ein Hypochonder?“ Einige Zeilen später sinnieren sie dann über den Sinn des Lebens und die aktuelle Sekunde, die schon mit dem nächsten Fingerschnippen vorbei ist. Seltsam, oder? Ich fand es jedenfalls sehr ungünstig, in zwei aufeinanderfolgenden Büchern fast denselben Dialog zum Thema Todesbesessenheit zu verwenden. Hoffentlich taucht der im dritten Band nicht auch noch auf …

Und da aller guten (oder in diesem Fall unguten) Dinge drei sind, möchte ich auf einen weiteren Punkt hinweisen, über den ich vermutlich nur gestolpert bin, weil ich Band 1 kenne: Bryn und Sara bezeichnen ihre Männer ständig als „Hurensohn“. Und obwohl das auch in „Tycoon“ der Fall ist, hat es mich erst hier so richtig gestört. Denn Sara verwendet dieses Schimpfwort an den unpassendsten Stellen. Ich meine, Bryn hat Aaric auch oft so bezeichnet, aber eigentlich immer nur, wenn sie aufgebracht oder wütend war. Bei Sara ist das anders. Dabei verstehe ich beim besten Willen nicht, womit Ian diese Beschimpfung verdient hat. Und wo wir schon dabei sind: Ich verstehe auch nicht, warum er das immer wieder kommentarlos hinnimmt.

Aber genug davon. Denn wie gesagt: Die Geschichte hat mich im Grunde gut unterhalten. Ian habe ich sofort ins Herz geschlossen und Sara mochte ich auch ganz gerne. Obwohl sie zwischenzeitlich so frustrierend war wie Bryn. Zum Glück halten sich ihre Überreaktionen, ihr Selbstmitleid und auch ihre Jammerei in Grenzen. Dass sie Vorbehalte und Ängste hat, ist verständlich. Auch Ian hätte jeden Grund, sich zu fürchten, doch er lässt sich davon nicht beirren und steht zu seinen Gefühlen. Die Art und Weise, wie er für Sara kämpft, hat mich bewegt. Seine Offenheit sorgt dafür, dass Sara ihm mehr und mehr vertraut und schließlich den Mut aufbringt, sich Ian vorbehaltlos zu öffnen.

Die emotionalen und zum Teil humorvollen Dialoge der beiden mochte ich sehr. Ihre Entwicklung ist gut nachvollziehbar und romantisch beschrieben. Die Einbindung der Charaktere aus Band 1 und 3 ist gelungen – besonders das Update am Ende über Bryn und Aaric sowie Cole und Miranda fand ich gut. Dass der dritte Teil der Reihe Beckas Geschichte erzählen wird, lässt sich durch die Andeutungen schon erahnen. Im Original ist das Buch bereits unter dem Titel „Muse“ erschienen und wird vermutlich gerade übersetzt. Auch die Passagen, in denen Ians Großmutter und ihr Hund Milly vorkommen, haben mir gefallen. Ich mag die alte Mrs. Ford wirklich sehr. Und ich liebe es, wie sich Ian in ihrer Gegenwart verhält. Er erscheint jünger und unbeschwerter – wie damals, als er noch ein kleiner Junge war.

Das Knistern zwischen Sara und Ian ist beinahe spürbar. In diesem Buch gibt es zahlreiche leidenschaftliche Szenen – für mein Empfinden fast zu viele. Aber die Chemie stimmt einfach, also leben sie die gegenseitige Anziehungskraft aus. Dass es dabei nicht um das rein Körperliche geht, ist ziemlich schnell klar. Beide haben Wunden und heilen sich gegenseitig. Und Ian tut alles, um Saras Liebe zum Tanzen zu unterstützen, obwohl sie diesen Traum schon beinahe aufgegeben hat. Ihre Beziehung geht bereits nach kurzer Zeit sehr tief, obwohl das für beide ein großer Schritt ist – das ist eindeutig.

Ich finde es wunderschön, wie die Autorin die Gefühle von Sara und Ian in Worte fasst. Obwohl sie diesen einen Satz so oft verwendet, dass ich dabei nur noch die Augen verdrehen konnte: „Ich weiß nicht, ob diese Sache mit dem lockeren Verhältnis für mich funktioniert.“ Natürlich tut sie das nicht!

Fazit:

Eine leichte, gefühlvolle Liebesgeschichte für zwischendurch, die viel Leidenschaft und Romantik bereithält. Und für alle, die von „Tycoon“ enttäuscht waren: Dieses Buch ist trotz einiger Schwachstellen immer noch deutlich besser als der Vorgänger.

Wertung:
4 Punkte
4 Punkte

Anmerkung:
Wer die Geschichte lieber hören möchte, dem sei die Lesung von Lisa Stark & Günter Merlau bei Audible empfohlen. Die beiden haben schon bei „Tycoon – Dein Herz so nah“ einen sehr guten Job gemacht.

Aber Achtung:
Diese Geschichte enthält explizite Sexszenen.

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