[Ausgelesen] Stephanie Laurens: In den Armen des Eroberers

Cynster, Bd. 1



Cover: In den Armen des Eroberers (Stephanie Laurens)

Inhalt:

Somersham, 1818: Blitze zucken, Donner grollt, die Hufe eines mächtigen schwarzen Hengstes verfehlen sie nur um Haaresbreite – was allein der meisterhaften Beherrschung des pechschwarz gekleideten Reiters zuzuschreiben ist. Die vierundzwanzigjährige Honoria Wetherby ist überzeugt, vom Teufel höchstpersönlich gerettet worden zu sein. Dabei wollte sie gerade selbst einem verletzten Mann helfen, den sie am Wegesrand entdeckt hatte. Ohne jegliche Debatten übernimmt der unheimliche Mann mit den merkwürdig grün schimmernden Augen das Kommando – und bringt Honorias ehrenvolles Leben gewaltig durcheinander.

– Quelle: Blanvalet Verlag –

Infos zum Buch:

Autor:Stephanie Laurens
Titel:In den Armen des Eroberers
Originaltitel:Devil’s Bride
Reihe:Cynster
Band:1
VÖ:14. Juni ’10 [Neuauflage]
ISBN:978-3641039912
Genre:Historical Romantic Suspense

Grafik: Schmetterling

Einschätzung von Kathi Rubel:

„In Besitz nehmen und erhalten“ – das ist das Motto der Cynsters. Und gemäß diesem Motto verhält sich auch Sylvester Cynster, der 6. Herzog von St. Ives, als er Honoria Prudence begegnet. Er ist das Familienoberhaupt dieser eigensinnigen Sippe und bekommt für gewöhnlich, was er sich in den Kopf setzt. Dass Sylvester von allen nur „Devil“ genannt wird, hat schon seinen Grund; das lernt Honoria gleich zu Beginn ihrer Bekanntschaft. Doch Honoria ist eine Anstruther-Wetherby – und diese Familie steht den Cynsters beim Thema Starrsinn in nichts nach.

Cynsters – ohne sie wäre der ton nicht das, was er war. Sie waren eine recht eigene Sippschaft – wild, hedonistisch, unberechenbar. Zusammen mit Honorias Vorfahren hatten sie mit dem Eroberer den Kanal überquert; während ihre Ahnen durch Politik und Geschäfte zu Macht und Ansehen kamen, wählten die Cynsters den direkteren Weg. Seit jeher waren sie unübertroffene Krieger – stark, mutig, klug –, zu Führern geborene Männer. Im Verlauf der Jahrhunderte hatten sie sich mit einer so tollkühnen Leidenschaft in jede erfolgversprechende Schlacht geworfen, daß jeder Gegner, sofern er nicht wahnsinnig war, sich einen Angriff mindestens zweimal überlegte. Infolgedessen hatte jeder König seit William die Notwendigkeit erkannt, die mächtigen Lords of St. Ives bei Laune zu halten. Zum Glück waren die Cynsters, einer merkwürdigen Laune der Natur gemäß, ebenso versessen auf Landbesitz wie auf Schlachtgetümmel.

Hinzu kam, daß ihr Heldentum unter Waffen, sei es schicksalsbedingt oder aufgrund bloßen Glücks, begleitet war von einer schon unheimlich zu nennenden Fähigkeit zu überleben. Nach Waterloo, als so viele Adelsfamilien bittere Verluste erlitten, machte ein aus ehrfürchtigem Neid geborenes Sprichwort die Runde: Die Cynsters, so hieß es, seien unbesiegbar; sieben waren in den Kampf gezogen, und sieben kehrten heim, gesund und wohlbehalten, nahezu ohne einen Kratzer.

Sie waren darüber hinaus auch unbesiegbar arrogant, eine Eigenschaft, die noch Nahrung dadurch erhielt, daß sie im großen und ganzen genauso talentiert waren, wie sie sich einschätzten, was in weniger begünstigten Sterblichen einen gewissen widerstrebenden Respekt hervorrief. Was nicht hieß, daß die Cynsters Respekt verlangten – sie nahmen ihn hin wie etwas, das ihnen zustand.

Zitat Seite 58/59 – Honoria über die Cynsters

Diese historische Liebesgeschichte hat mich von der ersten Seite an begeistert. Obwohl die Autorin in der Er-/Sie-Perspektive erzählt, hatte ich keine Probleme, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten wird sehr bildlich und intensiv geschildert, sodass ich alle Emotionen mitfühlen konnte.

Doch am besten haben mir die Szenen gefallen, in denen die unterschiedlichen Überzeugungen von Devil und Honoria aufeinandertreffen. Denn die eigensinnigen, sturen Charaktere fechten einen Kampf nach dem anderen aus, weil keiner der beiden nachgeben will. Die Wortgefechte sind einfach köstlich. Honorias Weigerung, nach Devils Pfeife zu tanzen, die unweigerlich folgende Diskussion und Devils Frustration darüber, haben mich jedes Mal aufs Neue unterhalten.

Natürlich funkt es trotz der Meinungsverschiedenheiten heftig zwischen Honoria und Devil. Die leidenschaftlichen Momente überzeugen durch teils wütende, teils gefühlvolle Küsse und eine vorsichtige Annäherung, die schließlich zu einer starken, liebevollen Beziehung führt. Wenn sich Honoria und Devil am Anfang noch überwiegend bekriegen, kämpfen sie im weiteren Verlauf füreinander und stehen sich auch in schwierigen, gefährlichen Situationen bei.

Denn durch das gesamte Buch zieht sich eine Krimi-Handlung. Am Anfang geschieht ein Mord, der als Überfall getarnt wurde. Honoria entdeckt den fast leblosen jungen Mann am Wegesrand und eilt ihm zu Hilfe. Als wenig später Devil auftaucht, wird Honoria klar, dass die beiden sich kennen. Nach dem Tod des Schwerverletzten steht eines außer Frage: Devil muss Tollys Mörder entlarven!

Das ist jedoch nicht so einfach, wie ursprünglich angenommen – zumindest für Devil, Honoria und die Cynster-Riege (das sind Devils Vettern, die ihn vorbehaltlos bei allem unterstützen). Ich für meinen Teil habe das Verbrechen schnell durchschaut und wusste, wer hinter Tollys Tod steckt. Auch die Motive des Mörders waren nicht schwer zu erraten.

Die Cynsters halten fest zusammen, egal was geschieht. Das hat mir sehr gefallen und mich neugierig auf die Folgebände gemacht. Davon gibt es ja zum Glück einige. Ich bin immer noch begeistert von der Dynamik der Charaktere, die das Lesen zu einem wahren Vergnügen gemacht hat. Ich freue mich schon darauf, mehr über die anderen Cynsters zu erfahren.

Fazit:

Die Cynsters haben mich voll und ganz überzeugt. Honoria und Devil sind das perfekte Paar, wenn man – wie ich – ein Faible für schlagfertige Wortgefechte hat. Die Entwicklung der beiden ist einfach toll und konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern. Die Krimi-Handlung umrahmt das Ganze, obwohl ich den Mörder ziemlich schnell entlarvt hatte – Honorias und Devils Detektivarbeit ist trotzdem sehr unterhaltsam. Ich kann diesen Roman wirklich nur empfehlen!

Wertung:
5 Punkte
5 Punkte

Anmerkung:
Die Cynster-Reihe umfasst in viele Bände. Um den Überblick nicht zu verlieren, könnt ihr hier die Reihenfolge nachlesen.

* Verheißungsvolle Küsse
1. In den Armen des Eroberers
2. Der Liebesschwur
3. Gezähmt von sanfter Hand
4. In den Fesseln der Liebe
5. Ein unmoralischer Handel
6. Nur in deinen Armen
7. Nur mit deinen Küssen
8. Küsse im Mondschein
9. Küsse im Morgenlicht
10. Verführt zur Liebe
11. Was dein Herz dir sagt
12. Hauch der Verführung
13. Eine Nacht wie Samt und Seide
* Lost and Found [Englisch] (Novelle in der Anthologie „Hero, Come Back“)
14. Sturm der Verführung
15. Stolz und Verführung

Spin-off: Cynster Sisters

1. Sehnsucht nach verruchten Küssen
2. Sinnliche Flucht in deine Arme
3. Entführung in die Highlands der Liebe
4. Lady Amor und der Lord
5. Ein unmöglicher Gentleman

Spin-off: Cynster, eine neue Generation

1. Eine Liebe in den Highlands
2. Schottische Versuchung
3. A Match For Marcus Cynster [Englisch]
4. A Conquest Impossible to Resist [Englisch]

Spin-off: Devil’s Brood

1. The Lady By His Side [Englisch]
2. An Irresistible Alliance [Englisch]
3. The Greatest Challenge of Them All [Englisch]

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