[Ausgelesen] Penny Reid: Whatever you need

Winston Brothers / Green Valley, Bd. 3



Cover: Whatever you need (Penny Reid)

Inhalt:

Verzweifelt verliebt in einen Winston Brother!

Jennifer Sylvester möchte sicher nicht für immer die Bananenkuchenkönigin von Tennessee bleiben. Aber als Mädchen aus gutem Hause, mit dem Schuldirektor als Vater und einer Mutter, die die lokale Popularität und das hübsche Gesicht ihrer Tochter nur zu gern vermarktet, ist Jennifer in Sachen Liebesleben echt verzweifelt. Aber schwierige Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Auftritt: Cletus Winston, der eben diese besondere Lösung für Jennifers Singleleben sein könnte. Aber auch wenn Cletus sich für sonst ziemlich clever und faszinierend hält, ist er von Green Valleys Golden Girl Jennifer mehr als überrascht. Und was tut ein gewiefter Bad Boy im Falle von Gefühlen? Wahrscheinlich nicht das, was du denkst …

– Quelle: Forever by Ullstein –

Infos zum Buch:

Autor:Penny Reid
Titel:Whatever you need
Originaltitel:Beard Science
Reihe:Winston Brothers / Green Valley
Band:3
VÖ:3. September ’18
ISBN:978-3958182721
Genre:New Adult Romance

Grafik: Schmetterling

Einschätzung von Kathi Rubel:

Ich bin beeindruckt: Der Klappentext trifft tatsächlich mal den Nagel auf den Kopf. Und da jede weitere Information zum Inhalt ein Spoiler wäre, gehe ich ohne Umschweife zum Schreibstil über. Der ist nämlich außergewöhnlich. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das auf diese Art geschrieben war. Allerdings kenne ich die ersten beiden Bände bisher auch nicht, sonst wäre mir der Stil sicher schon vertraut. Jedenfalls weiß ich nicht, woran es genau liegt, aber allein die Erzählweise sorgt dafür, dass die Charaktere sympathisch erscheinen. Sie ist so ungekünstelt, dass es wirkt, als würden Jennifer und Cletus tatsächlich einem Freund von den Erlebnissen erzählen. Als würden die Worte direkt aus der Seele kommen, ohne vorher durch den Verstand gefiltert worden zu sein. Schon damit hatte mich die Autorin überzeugt. Ich konnte gar nicht anders, als die Geschichte zu lieben.

Und ebenso problemlos haben Jennifer, Cletus und all die anderen Winstons mitsamt ihrer Partner mein Herz erobert. Die Charaktere sind authentisch und einzigartig, unangepasst, loyal und liebevoll. Die Männer sind selbstbewusst genug, um zu ihren Gefühlen zu stehen. Und wenn sie erst einmal verliebt sind, tun sie alles, damit es ihren Frauen gut geht. Die Dynamik zwischen den Geschwistern hat mich mehr als einmal schmunzeln lassen. Sie ziehen sich gegenseitig auf, sagen stets die ungeschminkte Wahrheit und dennoch steht außer Frage, wie viel Zuneigung sie füreinander empfinden. Sie sind eine eingeschworene Sippe, die gemeinsam durch dick und dünn geht. Schließlich verbindet sie ein Schicksal, das sie schon in frühester Kindheit geprägt hat.

Diese Zerrissenheit zwischen altem Schmerz und neuer Hoffnung, Liebe und Zuwendung ist so realistisch dargestellt, dass ich sie beim Lesen spüren konnte. Bei Cletus kommt noch hinzu, wie intelligent und analytisch er ist – und wie intrigant. Er hat eine gerissene, rachsüchtige Ader, der er nur zu gerne nachgibt. Er zieht im Hintergrund Fäden und lässt die Menschen in seinem Umfeld wie Marionetten nach seiner Pfeife tanzen. Und die meisten merken nicht einmal was davon – mit Ausnahme von Jennifer. Sie ist die einzige außerhalb der Familie, die Cletus‘ wahres Ich sieht. Und er erkennt auch als erster, was in ihr steckt.

Und damit wären wir bei der Beziehung der beiden. Sie ist genauso außergewöhnlich wie der Rest der Geschichte und wunderschön. Jennifer findet zu sich selbst, erkennt ihre innere Stärke und kämpft endlich um ihr Glück – dank Cletus. Ihrer Entwicklung zuzusehen, hat mich sehr berührt und ich habe mich über jeden ihrer Schritte gefreut. Die reine, beinahe kindliche Liebe der beiden, die sich ganz behutsam steigert, hat mir eine tiefe Zufriedenheit beim Lesen beschert. Außerdem habe ich mich köstlich über die Dialoge amüsiert, denn die Autorin hat ihren feinen Sinn für Humor mit den Charakteren geteilt. Auch weise Worte sind in die Geschichte mit eingeflossen, jedoch immer mit einem kleinen Augenzwinkern.

»Freundinnen.«
»Freundinnen«, echote ich mit versagender Stimme. Ich erwiderte ihr Lächeln, auch wenn meins ein wenig zittrig war. Ich war so überwältigt vor Glück, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Ich blinzelte sie weg und räusperte mich.
»Abgemacht.« Sie ließ meine Hand los, lächelte noch einmal und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf meine Füße. »Ich bin nur die Erste von vielen, Jenn. Es wird Zeit, dass du auch anfängst, dir eine Sippe zu suchen. Aber wenn ich dir in dem Zusammenhang einen Vorschlag machen dürfte?«
Ich musste mich noch einmal räuspern. Meine Kehle war immer noch wie zugeschnürt. »Gern. Jeder Hinweis ist willkommen.«
»Finger weg von den Normalos.«
»Den Normalos?«
»Ja.« Sie nickte nachdrücklich und verzog den Mund. Es sah aus wie bei Cletus. »Bleib weg von den Normalos und den Kleingeistern, die immer nur ihre kleingeistigen Ziele im Auge haben, und den Jasagern, denen es immer nur darum geht, was die anderen über sie denken. Solche Leute ziehen dich nur runter und machen dich zu einem Langweiler. Umgib dich lieber mit den Spinnern, den Unangepassten und Außenseitern. Die armen Normalos wissen nicht, wie man richtig Spaß hat.«

Zitat Kap. 28

Am Ende hatte ich vermutlich Herzchen in den Augen, so schön war der Abschluss. Aktuell ist „Whatever you need“ für mich das Wohlfühlbuch schlechthin und ich freue mich schon auf die anderen Bände der Reihe. Ich weiß nur nicht so recht, ob ich mit Band 1 anfangen oder lieber mit Band 4 weitermachen soll …

Fazit:

Eine rührende Geschichte über Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Vertrauen und Liebe, die mich zum Schmunzeln gebracht und glücklich gemacht hat.

Wertung:
5 Punkte
5 Punkte

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